Die Einführung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres wird seit einigen Jahren in Politik und Gesellschaft intensiv diskutiert. Diese Idee zielt darauf ab, dass junge Erwachsene nach ihrer Schulzeit ein Jahr lang in einem Bereich ihrer Wahl – sei es in einer sozialen, kulturellen, ökologischen oder karitativen Einrichtung oder bei der Bundeswehr – einen Dienst an der Gesellschaft leisten müssen.
Ziel eines solchen Modells ist es, Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, um Menschen aus ihrer persönlichen „Blase“ zu holen und der zunehmenden Entfremdung in der Gesellschaft entgegenzuwirken – ein Anliegen, das unter anderem vom Bundespräsidenten unterstützt wird. Gleichzeitig polarisiert die Debatte, denn neben den überzeugenden Argumenten für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr stehen ebenso viele Bedenken und Gegenargumente.
Vor diesem Hintergrund folgte unser 10er-Wahlpflichtkurs Politik heute der Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung zu einer Podiumsdiskussion im Rahmen ihrer aktuellen „ChancenZeit“-Kampagne.
Die Veranstaltung begann mit einem besonderen Gast: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnete die Debatte persönlich mit einer Rede. Im Anschluss diskutierten Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Johannes Winkel, Bundesvorsitzender der Jungen Union, Dr. Eva Högl, Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, sowie Vanessa Michalski, Reservistin und ehemalige Freiwilligendienstleistende bei der Bundeswehr, in einem Panel über die Chancen und Herausforderungen einer möglichen Pflichtzeit.
Nach den Wortbeiträgen der Podiumsgäste hatten ausgewählte Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, eigene Fragen und Erfahrungen einzubringen. Unser Schüler Karim stellte z.B. Fragen zur individuellen Finanzierbarkeit eines solchen Dienstes für sozial schwächer gestellte Menschen sowie zum möglichen Umgang mit Personen, die diesen Dienst komplett verweigern werden.
Zumindest blieb man ihm die Antwort auf die zweite Frage nicht schuldig, wie Sie dem Videoausschnitt entnehmen können.
Den ganzen Live-Mitschnitt der Veranstaltung finden sie hier.
Die versammelten Schülerinnen und Schüler brachten weiter ihre Perspektive ein, was sie sich eventuell selbst von so einer Zeit erhoffen würden, oder wie wichtig es für sie sei, sich auch eine eigene Wohnung während einer solchen Pflichtzeit finanzieren zu können.
Alles in allem hatten wir sehr viel Freude an der Veranstaltung und blicken mit Zuversicht auf die gesellschaftliche Debatte, die in nicht allzu ferner Zukunft auch breitere Bevölkerungsschichten beschäftigen wird.
Wir bedanken uns herzlich bei der Konrad-Adenauer-Stiftung für die Einladung und die damit einhergehende Möglichkeit zur Teilhabe an der aktuellen Politik und Gestaltung der Zukunft!
– Herr Leinenbach