Spanisch intensiv ab Klasse 7
Mit deutlich verstärktem Unterricht und vielen Teilungsstunden in Spanisch in den Klassen 7 und 8 wird schnell eine sprachliche Kompetenz erreicht, die die Motivation fördert und die Schüler für den sich anschließenden Unterricht in den Sachfächern Geografie (ab Klasse 9) sowie Ethik und teilweise Politische Bildung (in Klasse 10) qualifiziert. Dieses Angebot richtet sich in erster Linie an Schüler, die keinerlei Vorkenntnisse in Spanisch haben.
In der Kursoberstufe zum Abitur besuchen die Schüler den Leistungskurs Spanisch und werden im Grundkurs Politikwissenschaft in der Fremdsprache unterrichtet. Diese beiden Fächer sind auch Prüfungsfächer für das Abitur.
Dieser besondere sprachliche Zug endet mit dem „bilingualen Abitur“, einem Zertifikat zum Abiturzeugnis, das für Studium und Arbeitswelt sowohl in Deutschland als auch in der spanischsprachigen Welt besonders qualifiziert. Die Ausbildungslaufbahnen unserer ehemaligen Abiturienten des bilingualen Zuges zeigen dies auf eindrucksvolle Weise. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen unserer Schüler bestätigen ebenfalls die Attraktivität dieses besonderen Bildungsangebots.
Lassen Sie sich bitte detailliert von unserer Fachleitung „Bili“ am Tag der offenen Tür oder an einem Termin informieren!
Wir geben hier die Passagen zur didaktischen Konzeption von bilingualem Unterricht aus dem Schulprogramm des Willi-Graf-Gymnasiums wieder:
Bilingualer Sachfachunterricht hat diverse Vorteile zu bieten: So bereitet er auf berufliche Tätigkeiten in einer globalisierten Welt vor und er verbessert die Kommunikationsfähigkeit in einem geeinten Europa. Ein weiterer Aspekt ist, dass er grundsätzlich bereits fächerübergreifend angelegt ist, denn er verbindet – in unserem Fall – die Sachfächer Geografie, Ethik und Politikwissenschaft mit dem Fremdsprachenfach Spanisch.
Dabei geht es darum, das Sachfachlernen mit dem Sprachlernen optimal zu verknüpfen. Prinzipiell geht es etwa beim Geografieunterricht auf Spanisch in erster Linie um das Lernen im Fach Geografie. Schließlich ist der Geografielehrplan, der auch für die anderen Schüler gilt, zu erfüllen. Es handelt sich also nicht um einen erweiterten Fremdsprachenunterricht. Gleichwohl findet selbstverständlich auch eine stetige Verbesserung der fremden Sprache statt, ein Lernprozess, der eher implizit abläuft. Der Vorteil hier ist, dass die Sprache in echten Kommunikationssituationen angewandt wird, und dass die hier besprochenen Inhalte wesentlich komplexer und weniger vorhersehbar sind als die Alltagssituationen, die im Fremdsprachenunterricht v.a. in der Sekundarstufe I vielfach Thema sind.
Um das Zusammenspiel zwischen dem Sachfachunterricht und dem Fremdsprachenunterricht möglichst effizient zu gestalten, müssen sich die Lehrkräfte beider Fächer gut aufeinander abstimmen. Diese Notwendigkeit wird umgesetzt durch einen Ausschuss für bilingualen Unterricht, in dem alle Lehrkräfte des bilingualen Zuges vertreten sind. In dem vorbereitenden Fremdsprachenunterricht in den Klassen 7 und 8, mit dem hauptsächlich die notwendige sprachliche „Schwellenkompetenz“ für den Sachfachunterricht erreicht werden soll, sollen auch Methoden und inhaltliche Themen, die dort später benötigt werden, in vereinfachter Form zum Einsatz kommen.
Bei der Auswahl der Fächer, die bilingual unterrichtet werden sollen, haben wir uns am Willi-Graf-Gymnasium für die Sozialwissenschaften entschieden. Dies liegt zum einen daran, dass hier die allgemeinen Sprachkenntnisse im Verhältnis zu den fachsprachlichen Fertigkeiten von größerer Bedeutung sind und der Mehrwert im impliziten Fremdsprachenlernen dadurch höher ist. Zum anderen lassen sich hier die Gegebenheiten und Standpunkte der zielsprachlichen Länder und Regionen viel besser aufnehmen als in den universellen Naturwissenschaften: Der „Blick der Anderen“ ist in den Gesellschaftswissenschaften erheblich vielfältiger und reizvoller als beispielsweise in Mathematik oder Chemie.
Damit der Geografie-, Ethik- oder Politikunterricht in der spanischen Sprache für die Schülerinnen und Schüler nicht zu einer frustrierenden Erfahrung wird, muss auf die sprachlichen Schwierigkeiten eingegangen werden. Dazu gibt es eine Reihe von Methoden, mit denen diese Schwierigkeiten im Vorfeld entlastet werden, etwa durch vorher oder während des Lesens eingebrachte Vokabelhilfen. Zum anderen werden im bilingualen Unterricht vermehrt bildliche und symbolische Darstellungsformen angewendet. Dadurch wird Wissen auch unabhängig von der Sprache erworben. So können die Schüler später über diese Themen auch in der Muttersprache ohne Schwierigkeiten diskutieren.
Schließlich sei noch ein weiterer Vorteil des bilingualen Sachfachunterrichts genannt: Um in der noch fremden Sprache komplexe Sachverhalte zu verstehen, müssen die Schülerinnen und Schüler einen höheren Aufwand betreiben, um diesen Inhalten eine Bedeutung zu verleihen. Die so erarbeiteten Inhalte sollten dadurch tiefer durchdrungen sowie besser und länger behalten werden.
Zur Vertiefung der Sprachkenntnisse wird in der Regel am Anfang der 8. Klasse eine sogenannte „Mini-Sprachreise“ nach Spanien durchgeführt. Weitere Klassen- bzw. Kursfahrten werden nach Möglichkeit in der 10. Klasse sowie in der Oberstufe durchgeführt, die sowohl der sprachlichen als auch der inhaltlichen Vertiefung der Kursinhalte dienen (siehe Reiseberichte).
Außerdem gibt es für Schülerinnen und Schüler des bilingualen Zweiges die Möglichkeit, an verschiedenen Schüleraustauschprojekten teilzunehmen. Da gibt es zum einen den jährlich stattfindenden Austausch mit der Deutschen Schule Barcelona. Dieser Austausch findet in Klasse 9 statt. In Klasse 10 gibt es verschiedene Optionen, z. B. können die Schüler einen 3-4 wöchigen Austausch mit Barranquilla (Kolumbien) oder mit Osorno (Chile) machen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, für ein Jahr an die Deutsche Schule in Mexiko zu gehen. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass ein MSA (mittlerer Schulabschluss) bei einem Ganzjahresaustausch nicht mehr gemacht werden muss. Viele Schülerinnen und Schüler gehen aber auch nach der 10. Klasse ins Ausland und anschließend in die Oberstufe. Für die meisten stellt das keinen „Verlust“ eines Schuljahres dar (siehe Schüleraustausch).
Für die bilingualen Gruppen organisieren wir immer wieder Veranstaltungen und Besuche bei Institutionen der spanischsprachigen Welt in Berlin. Wir laden auch Referenten an das Willi-Graf-Gymnasim ein, mit unseren Schülern über aktuelle Entwicklungen zu diskutieren (siehe Berichte zu außerunterrichtlichen Aktivitäten).
Die Vielfalt der Bildungswege nach der Schule zeigt, dass bilingualer Unterricht keine Festlegung bedeutet und auf alle möglichen Ausbildungen vorbereitet:
Mein Name ist Katharina Brandt und ich habe von 2007 bis 2013 den bilingualen Zweig für Spanisch am Willi-Graf Gymnasium besucht. In der 9. Klasse wurde mir über die Schule ein direkter Schüleraustausch mit einer deutschen Partnerschule aus Mexiko-City angeboten. Daraufhin habe ich 2010-2011 ein Jahr in einer mexikanischen Gastfamilie verbracht und konnte so meine Spanischkenntnisse verbessern. Im Jahr 2013 habe ich schließlich das bilinguale Abitur erworben.
Seitdem studiere ich im Kombi-Bachelor Spanische Philologie mit Lateinamerikanistik und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin. In diesem Jahr werde ich meinen Bachelor abschließen und möchte danach ein Auslandspraktikum in Spanien im Bereich der Theater- und Medienlandschaft beginnen. Des Weiteren strebe ich es an, im Anschluss, einen Master zu absolvieren.
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Ich heiße Sabrina und bin 21 Jahre alt. Seit der 7. Klasse bin ich auf die Willi-Graf Oberschule gegangen. Nach der 10. Klasse war ich ein Jahr in Madrid, habe dort bei einer spanischen Familie gewohnt und bin dort zur Schule gegangen. Nachdem ich zurück kam, machte ich mein bilinguales Abitur auf der Willi-Graf Oberschule. Im Moment studiere ich internationale Betriebswirtschaftslehre.
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Mein Name ist Katharina Budde. Nachdem ich einige Jahre in Spanien gewohnt habe, ging ich zum Willi-Graf-Gymnasium um dort das bilinguale Abitur zu machen, welches das Gymnasium anbietet. Danach reiste und arbeitete ich in Kanada für ein Jahr lang (auch in den USA und Panama). Seitdem ich zurück bin, studiere ich Wirtschaftsingenieurwesen mit Vertiefung Maschinenbau an der TU Berlin.
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Hallo alle zusammen 🙂
Mein Name ist Vivien. In der 7. Klasse habe ich mit dem bilingualen Spanischkurs auf dem Willi-Graf-Gymnasium begonnen und im Jahr 2011 nach 7 Jahren mein bilinguales Abitur abgeschlossen. Heute, 3 Jahre später, habe ich gerade meine Ausbildung zur Immobilienkauffrau erfolgreich abgeschlossen und arbeite nun in einem von Berlins größten Immobilienunternehmen.
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Mein Name ist Felix Schroedel und ich war von 2006-2012 am Willi-Graf-Gymnasium in der Klasse, welche den bilingualen Zweig für Spanisch angeboten hat. Ich habe im August 2012 zunächst eine Lehre als Hotelfachmann begonnen, um im weiteren Verlauf meiner Karriere ein Managementstudium in der Hotellerie anzuschließen. Meine Lehre zum Hotelfachmann schließe ich nun im Januar 2015 ab und werde ab Oktober 2015 das duale Studium in der 5 Sterne Hotelkette, in der ich bereits gelernt habe, anschließen.
Auf meinem Lebensweg hat es mich sehr vorangebracht, meine Spanischkenntnisse im bilingualen Zweig zu erwerben und ich kann diese in meinem erlernten Beruf fast täglich anwenden.
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Ich heiße Marisa und habe seit der 7. Klasse bis zum Abi 2011 den bilingualen Zweig belegt. Im Anschluss habe ich ein Studium in Betriebswirtschaftslehre (Bachelor) gemacht, 2015 plane ich den Master anzufangen. Im Studium
bringt mir die Sprache Spanisch nichts, allerdings arbeite ich in einem Chauffeurservice und kann dort die spanischen Anfragen bearbeiten. Wenn ich mich noch einmal entscheiden müsste, würde ich wieder den bilingualen Zug wählen, da man die Sprache viel intensiver als in den nichtbilingualen Klassen lernt.
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Hallo, mein Name ist Aina Barrena Barra und dieser verrät schon, dass ich Spanierin bin. Ich habe die Schule mit dem Hintergrund gewählt, dass ich in einer Klasse mit einem hohen Spanischlevel sein wollte, um weiterhin Wort und Schrift zu üben. Ich bin im Jahr 2009 in den bilingualen Kurs gekommen und habe hier auch mein Abitur absolviert. Jetzt bin ich gerade dabei, meine Ausbildung als Verkehrspilotin zu absolvieren.
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Ich heiße Marie-Lena Hutfils und habe 2011 mein bilinguales Abitur am Willi-Graf-Gymnasium abgelegt. Bevor ich in der siebten Klasse ans Gymnasium wechselte, hatte ich keinerlei Vorkenntnisse oder Bezug zur spanischen Sprache. Ein Problem war das nie.
Heute studiere ich „Philosophy&Economics“ im sechsten Semester an der Universität Bayreuth. Ab kommendem Jahr werde ich im Master „Politics, Administration & International Relations“ an der Zeppelin Universität am Bodensee studieren. Neben dem Studium durchlaufe ich die Ausbildung der Journalistischen Nachwuchsförderung durch die Konrad-Adenauer-Stiftung und bin freie Autorin für das Meinungsportal pressekompass.net.
Die Gelegenheit zu globaler Begegnung
Unsere Schulen pflegt Kontakte mit mehreren Schule in der spanischsprachigen Welt.
Zurzeit sind das folgende Schulen:
Deutsche Schule Mexiko-Stadt (Xochimilco) Alexander von Humboldt
Instituto Experimental del Atlántico José Celestino Mutis (auf spanisch)
Deutsche Schule Barcelona
Deutsche Schule Osorno (Chile)
Mit allen Schulen findet regelmäßig Schüleraustausch in beiden Richtungen statt. Berichte von diesen Projekten finden Sie hier:
Viele Schülerinnen und Schüler aber organisieren ihren Austausch auch privat.
Das Friedrich-Engels-Gymnasium bietet bilingualen Unterricht ab der 5. Klasse mit der Sprache Spanisch seit den Neunzigerjahren an.
Die Friedensburg-Oberschule ist die Europaschule ab der 7. Klasse und nimmt die Schülerinnen und Schüler der Europagrundschulen auf.
Die Joan-Miro-Grundschule und die Hausburgschule sind die Europaschulen, die ab der 1. Klasse bilingualen Unterricht mit der Arbeitssprache Spanisch anbieten.
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🔗 Verein der Freunde des Willi-Graf-Gymnasiums e.V.
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