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Zeittafel Biografie Willi Graf

1918

2. Januar: Willi Graf wird in Kuchenheim geboren.

1922

Die Familie Graf zieht nach Saarbrücken um.

1928

Willi Graf wird Schüler des Humanistischen Ludwigsgymnasiums, Saarbrücken.

1929

Willi Graf schließt sich dem katholischen Schülerbund „Neudeutschland“ an, der ein Teil der Bündischen Jugend ist.

1933

31. Januar: Hitler kommt durch das Ermächtigungsgesetz an die Macht
Verbände der Bündischen Jugend werden verboten.

1934

Willi Graf schließt sich dem Grauen Orden an, einer Vereinigung von Jugendlichen der verbotenen Bündischen Jugend.

1935

Den konfessionellen Jugendverbänden werden jegliche Betätigungen untersagt.

1936

1. Dezember: Die Hitlerjugend (HJ) wird zur „Staatsjugend“ erklärt. Alle Bündischen Jugendverbände werden verboten.

1937

Willi Graf legt das Abitur Saarbrücken ab. Zum Wintersemester 1937/38 nimmt er das Medizinstudium in Bonn auf.

1938

Willi Graf wird wegen „bündischer Umtriebe“ – der Teilnahme an Fahrten des Grauen Ordens -angeklagt und in Untersuchungshaft genommen.

Im Rahmen des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich wird eine Amnestie erlassen und das Verfahren gegen Willi Graf eingestellt.

1939

Musterung Willi Grafs. Willi Graf wird als Infanterist eingesetzt und zum Sanitäter ausgebildet.

1. September: Kriegsausbruch

Schließung der Universität Bonn

Willi Graf setzt sein Medizinstudium in München fort.

1940

Willi Graf wird als Mediziner an die Front geschickt (zur französichen Kanalküste,nach Belgien und nach Südfrankreich).
Er erfährt unmittelbar von den Greueltaten und dem Völkermord der deutchen Wehrmacht in den Kriegsbebieten.

1941

Im Mai wird Willi Graf an die Ostfront verschickt, nach Serbien, Polen und Russland.

1942

April: Willi Graf erhält Fronturlaub. Er kehrt nach München zurück und lernt Hans Scholl und Sophie Scholl und Alexander Schmorell kennen. Sie entdecken Gemeinsamkeiten, ihre christliche Überzeugung und die Ablehnung des Nationalsozialismus.

Anonym hektographierte „Flugblätter der Weißen Rose“ tauchen in München auf. Sie wurden mit der Post an willkürlich ausgesuchte Adressaten verschickt. Die Verfasser dieser Flugblätter waren Hans Scholl und Alexander Schmorell.

2. Dez. Willi Graf entschließt sich, der Weißen Rose beizutreten und für ihre Ziele zu arbeiten. Unter Mithilfe von Willi Graf werden drei weitere Flugblätter verfasst und wieder an willkürlich ausgesuchte Adressen verschickt. In diesen Flugblättern wird auf die Verbrechen der Nationalsozialisten hingewiesen.

Flugblätter fordern auf zum Widerstand und zur Sabotage, um den reibungslosen Ablauf der Kriegsmaschine zu verhindern.

Juli: Studenten werden zur „Frontbewährung“ an die Ostfront geschickt. Willi Graf ist zusammen mit Hans Scholl und Alexander Schmorell.

November: Willi Graf erhält Fronturlaub und kehrt nach München zurück.

Intensiver Briefwechsel Willi Grafs mit seiner Schwester Anneliese. Er fragt sie, ob sie nicht nach München kommen wolle. Anneliese zieht nach München. Sie besucht Vorlesungen bei Professor Huber und lernt auch Mitglieder der Weißen Rose kennen.

Willi Graf und seine Freunde versuchen, Verbindung mit der Widerstandsbewegung in Berlin aufzunehmen.

1943

Beratung Willi Grafs mit Hans Scholl, Alexander Schmorell und Professor Huber über die Formulierung des 5. Flugblattes. In den folgenden Flugblättern wird auf die bevorstehende Niederlage der deutschen Armee hingewiesen. Es werden auch Vorstellungen für ein neues Deutschland formuliert.

20. – 24. Januar: Willi Graf reist nach Köln, Bonn, Saarbrücken, Freiburg und Ulm um Mitverschworene zu gewinnen.

In Saarbrücken übergibt Willi Graf das 5. Flugblatt der Weißen Rose und einen Verfielfältigungsapparat an Willi Bollinger.

Willi Graf trifft Heinz Bollinger in Ulm und übergibt ihm ein Flugblatt.

28. Januar: Das 5. Flugblatt der Weißen Rose wird in München verfielfältigt und verteilt.

31. Januar : Schlacht bei Stalingrad und Kapitulation der deutschen Truppen. 4000 deutsche Soldaten starben oder wurden gefangen genommen.

Februar: In nächtlichen Aktionen malen Mitglieder der Weißen Rose Parolen wie „Freiheit“ oder „Nieder mit Hitler“ an Gebäude der Münchner Innenstadt.

16. Februar: Das 6. Flugblatt der Weißen Rose wird hergestellt und in Münchner Universität verteilt.

18. Februar: Willi und Anneliese Graf werden in der gemeinsamen Wohnung in München verhaftet.

19. April: zweiter Prozess gegen Mitglieder der Weißen Rose Willi Graf wird zusammen mit Alexander Schmorell und Professor Huber vom Vorsitzenden des Volksgerichtshofes Roland Freisler zum Tode verurteilt.

April – Oktober: weitere Verhöre Willi Grafs durch die Gestapo in der Hoffnung, Informationen aus dem Umfeld der Bündischen Jugend/Weißen Rose zu bekommen.

12. Oktober: Willi Graf wird hingerichtet